Kulturerbe
- Kirche des hl. Dunat aus dem 9. Jh. in Dunat, vor der Kreuzung nach Punat.
- Fundstätte der kleinen Kirche des hl. Petrus aus dem 6. Jh. in Kanajt, nur 30 m über dem gleichnamigen Hotel.
- Die rekonstruierte kleine Kirche des Sv. Juraj aus dem 13. Jh. in Mala Krasa, neben dem Spazierweg von Punat Richtung Naturistencamp Konobe.
- Teilweise sanierte kleine Kirche des hl. Jeronimus über der Bucht Zala in Stara Baška.
- Ausgrabungen des Militärkomplexes in Mir über der Bucht Surbova in Stara Baška.
- Kreuzweg über Punat, in Tri križi Richtung Kalabrinja, im Rahen der Wander- und Spazierwege.
Franziskanerkloster Košljun
Gerade mal 750 Meter von Punat entfernt, befindet sich das Inselchen Košljun. Bekannt ist es für sein Franziskanerkloster, in dem die Mönche über Jahrhunderte zahlreiche wertvolle Gegenstände sammelten und aufbewahrten. Auf der Insel befindet sich ein Museum mit ethnografischer Sammlung, die etliche Gegenstände von Krker Fischern und Bauern sowie Volkstrachten von der ganzen Insel Krk birgt. Das Kloster besitzt auch eine reiche zoologische Sammlung, zusammengesetzt aus einer großen Sammlung an Muscheln und einzigartigen Exemplaren von Tiere, wie z. B. einem Lamm mit nur einem Auge. Das Kloster besitzt auch eine reiche Bibliothek mit etwa 30.000 Bändern. Unter ihnen befindet sich auch der Atlas von Ptolomeus, gedruckt in Venedig im Jahre 1511 (einer von insgesamt drei erhaltenen Exemplaren). Das Kloster ist ein Denkmal nullter Kategorie. Auf dem Inselchen gibt es zwei Kirchen – Verkündigung Marias und des hl. Bernards.
Für eine Besichtigung des Inselchens benötigen Sie etwa zwei Stunden, jedoch gibt es auf ihm keine gastwirtschaftlichen Inhalte.
Geschichte Košljuns
Die Geschichte Košljuns reicht archäologischen Funden zu Folge in die vorchristliche Zeit. Die historische Bedeutung Košljuns wird mit der Gründung der benediktinischen Abtei im 11. Jh. sichtbarer. Das Sanktuarium der hl. Maria von Košljun auf «Mostiru» wird zur Quelle des religiösen, kulturellen und nationalen Lebens auf der Insel Krk und seiner Umgebung.
Die Ankunft der Franziskaner gibt der religiösen, kulturellen und nationalen Tätigkeit Košljuns einen neuen Aufschwung. Sie übernehmen im 15. Jahrhundert das marode Kloster «Mostir» der Benediktiner und errichten ein neues nach den Richtlinien des hl. Bernards aus Siena, des Franziskanerreformators. Sein Gedanke war die Kirche in Europa im Geiste von Franz von Assisi zu erneuern. Von seinen Gefährten forderte er den Umzug aus den Stadtzentren hinaus in die Peripherie. Da werden sie sich seelisch besser ausbauen und dann den Leuten durch Predigen und Beispiele die in der Ruhe des Klosters erworbenen Werte übermitteln. Košljun, die Peripherie der Insel Krk, war ein wie von Gott gegebener Gedanke.
Rufen wir uns noch einmal ins Gedächtnis, dass "das franziskanische Košljun" zur Zeit des Falls von Konstantinopel entsteht. Die Türken erobern unsere Gebiete (Lika, Krbava). Venedig eignet sich die nord-adriatischen Inseln an. Zur gleichen Zeit wird die Druckmaschine erfunden. (Die letzte 1282. Seite der Bibel wurde 1455 gedruckt.)
Seit dem 11. Jh. regieren die einheimischen Fürsten Krk. Ihren Machtbereich erweitern sie erfolgreich auf einen Teil von Istrien, über das Gebiet Gorski kotar bis Bosiljevo und dann herunter bis zur Lika und Krbava. Später, Frankopani (Frankapani) genannt, ermöglichen sie den Franziskanern auf Košljun zu kommen. Die Franziskaner sind bereits seit dem 13. Jh. auf Krk. Johannes VII. und Bruder Martin (Frankopan) bekommen von Papst Nikolas V. die Genehmigung (Bulle befindet sich im Archiv des Klosters), dass die Franziskaner das marode «Mostir» auf Košljun 1447 übernehmen. Mit Hilfe von Ivan Frankopan (1000 Dukaten) beginnt der Wiederaufbau. Danach hinterließ seine in Venedig verheiratete Tochter Katarina testamentarisch weitere 1000 Dukaten. Diesen – für damalige Verhältnisse – großen Betrag gibt sie unter der Bedingung, auf Košljun begraben zu werden, «in der Erde ihrer Väter». Beim Eingang in die heutige Kirche befindet sich ihr Grab mit originaler Grabplatte. Im Jahre 1480 erobert Venedig durch diplomatische Tricks und Hinterlist die Insel Krk. Es treten Probleme hinsichtlich der Verwirklichung des Testaments von Katarina auf. Sie starb 1520, nach Košljun überführt wurde sie jedoch erst 1529.
Ausgrabungen aus dem Jahre 1991 ergaben, dass sich unter dem Boden der jetzigen Kirche das Fundament der einstigen dreischiffigen Kirche der Hl. Maria befindet. Die heutige Südwand der Kirche ist teilweise die Wand der früheren benediktinischen Kirche. In ihr ist noch immer die Tür ihres Klosters sichtbar. Die Dachbalken der heutigen Kirche sind mit originalen Zeichnungen verziert, mit Wappen der Familien Frankopani. Die Kirche wurde zu Beginn des 18. Jh. an den Barock angepasst. Das erste Jahrhundert der jetzigen Kirche ist gekennzeichnet vom Polyptychon von Girolama da s. Croce (1535). Gemäß den damaligen Bräuchen verewigte er die Spender: Katarina und Ivan Frankopan, in Person der hl. Katarina und Johannes des Täufers. Zwischen ihnen ist der Schutzpatron der Stadt Krk: hl. Quirin, der erste Bischof von Sisak.
Das 17. Jahrhundert ist von folgendem Werk gekennzeichnet: F.Ughetta «Das Königreich Gottes»; es zeigt Himmel, Purgatorium und Hölle. Ungewöhnlich großer Dimension für ein Öl auf Leinen (1653). Flügelaltare Petar Alkantarski (F.Jurić) und Karlo Boromejski (B.Gianelli), linke Seite der Kirche, aus dem 18. Jahrhundert. Sie zeigen, dass Košljun die geistigen und wissenschaftlichen Tendenzen des europäischen Westens verfolgt. Der Franziskaner Josip Rossi zeigt mit dem Bild des hl. Diego das 19. Jahrhunderts. Ivo Dulčić (1960) mit seinem "Kreuzweg" – unser 20. Jahrhundert.
Die geistige und kulturelle Bedeutung Košljuns in den vergangenen fünf Jahrhunderten, dargelegt in künstlerischen Pinselstrichen und nach Jahrhunderten geordnet, zeigt Košljun in Bildern wie eine TV Empfänger. Er registriert die geistigen und kulturellen Strömungen des europäischen Westens und lenkt sie auf das Feld seiner Tätigkeit. Wenn diese Strahlung negativ ist, dann wehrt er sich. Nach der Wiedervereinigung Italiens im letzten Jahrhundert breitet sich der Liberalismus aus. Es erwachsen die künftigen Totalitarismen. In Istrien und auf den Kvarner Inseln war es den Kroaten und Slowenen (mehrheitliche Bevölkerung), die Mittelschule auf der Muttersprache zu besuchen. Istrien versuchte über 25 Jahre hinweg, eine Genehmigung für die Gründung eines kroatischen Gymnasiums in Pazin zu bekommen. Košljun bekam privat eine Genehmigung aus Wien und gründete 1894 das kroatische Gymnasium, das erste auf dem Gebiet Istriens und der Kvarner Inseln. Die Überreste der Sammlungen dieses Gymnasiums, wie auch anderer schulischer Hilfsmittel, befinden sich im Kloster aus dem Beginn des 17. Jh. oder im ethnografischen Museum. Aus dem Kloster tritt man ein die Kirche des hl. Bernards. Gebaut wurde sie im Rahmen des Turms der Frankopani und zum sakralen Museum umadaptiert. Von den zahlreichen Ausstellungsstücken nennen wir den biblischen Text aus dem 11. Jh. (Pergamentrolle auf Hebräisch). Es gibt Originale und erneute Auflagen der ältesten glagolitischen Bücher und Manuskripte, zwei Exemplare von Inkunabeln von zwanzig in der Bibliothek des Klosters (über 30.000 Bände) und zwei Musikbibliothek (Neume aus dem 11. Jh.).
Das hölzerne Triptychon des hl. Bernards (15. Jh.). Sammlung sakraler Gegenstände aus der «goldenen» Zeit der Krker kirchlichen Brüderschaften. Danach das charakteristische Kruzifix (16. Jh.) und ein seltenes Exemplar eines Kruzifixes aus der Übergangszeit der Abbildung Jesu am Kreuz (12. Jh.). Jesus wurde ursprünglich als Sieger über den Tod abgebildet – aufrecht auf dem Kreuz mit königlicher Krone. Seit dem 13. Jahrhundert überwiegt die Abbildung Seiner unermesslichen Liebe zum Menschen. Aus dieser Liebe opfert er sein Leben am Kreuz, und so wird das Leiden, der Kreuzigungsschmerz dargestellt. Das ausgestellte Kruzifix (12. Jh.) zeigt die Charakteristiken dieser Übergangszeit.
Das Košljuner ethnografische Museum ermöglicht einen Einblick in das Leben der Insel Krk in der nicht all zu langen Vergangenheit – Schiffsmacheten, hölzernes Hausgeschirr, Gerät zur Arbeit im Feld, Hilfsgegenstände zur Käseherstellung, Musikinstrumente – istrische lange Flöten, Zubehör für die Woll- und Webeindustrie, Volkstrachten, Keramik... Des Weiteren eine reiche numismatische Sammlung, der Atlas von Ptolomeus (1511) und Strabon (1573).
Inmitten des dichten Waldes (Quercus ilex) befindet sich folgende Kapellen: Geburt (1651); Hl. Kreuz ("Jerusolim") aus dem Jahre 1579; Tod des hl. Franz 1654, verziert durch die künstlerische hand des akademischen Malers Bruno Bulić, eines Verliebten in Košljun. Die Silhouette des hl. Franz an der Küste und sein Werk. Er zähmt Krösus, den "Wolfsbruder".
Die Benediktiner stellen das Kloster mit diesem Motto vor: BETE UND ARBEITE. Sie empfing an der Eingangstür und am Ausgang des Klosters - der Franziskanergruß FRIEDE UND GUTES, GESCHRIEBEN; versteht sich – glagolitisch!